Bohrerarten

Es gibt unzählige Bohrerarten für alle möglichen Anwendungen. Anfänger sind oft erschlagen und überfordert. Hier möchten wir eine einfache Übersicht der Bohrerarten aufzeigen. Für den ein oder anderen Profi wird auch speziellere Informationen geben.

Ein erster Überblick: Welche Bohrertypen gibt es?

Handelsübliche Bohrer lassen sich in drei Grund-Kategorien einteilen: Bohrer für Metall, Bohrer für Stein und Bohrer für Holz.

Aber wie erkennt man nun die unterschiedlichen Bohrertypen?

Es gibt einige Merkmale, die eine erste Orientierung zulassen.

1.Merkmal: Bohrerspitze und Material

Der Steinbohrer besteht aus zwei unterschiedlichen Materialen. Der Schaft des Bohrers ist aus Stahl und die Spitze ist aus Hartmetall gefertigt. Die Hartmetallschneide wird in den Schlitz des Schaftes eingelötet.

Metallbohrer und Holzbohrer sind jeweils komplett aus Stahl gefertigt.

Holzbohrer haben in der Regel eine Zentrierspitze, während Metallbohrer einen Spitzenwinkel zwischen 118 Grad und 135 Grad aufweisen. Sie sind in der Regel aus HSS (Hochleistungsschnellstahl) gefertigt, während Holzbohrer aus niedrig legierten Stählen gefertigt werden. Die Größe können Sie auf dem Bohrerschaft ablesen. Dort finden Sie eine Zahl ohne weitere Angaben. Dabei handelt es sich in der Regel um mm-Angaben (zum Beispiel: 6.8 = 6.8 mm).

Damit haben wir nun eine erste grobe Einteilung vorgenommen.

2. Merkmal: Bohrerschaft

Ein weiteres wichtiges Merkmal von Bohrern ist die Art des Schaftes.  Es gibt den Zylinderschaft (rund), den Sechskantschaft (wie bei einem Schrauberbit) und den SDS-Schaft (wie bei einem Hammerbohrer). 

Wichtig ist nun die Frage, welche Bohrmaschine Sie zur Hand haben. Grundsätzlich kann man hier auch drei Typen unterscheiden: Die Akku-Bohrmaschine, die Schlag-Bohrmaschine und den Bohrhammer.

Das ist wichtig bei der Auswahl der Bohrer, denn diesen Bohrmaschinen Typen kann man in der Regel unterschiedliche Schafttypen zuordnen. Der Akkuschrauber benötigt im besten Fall einen Bohrer mit Sechskant-Schaft, die normale Bohrmaschine einen Zylinder-Schaft und der Bohrhammer hat normalweise einen SDS-Schaft.

  • Sechskant-Schaft geeignet für den Akku-Bohrschrauber
  • Zylinder-Schaft geeignet für die Ständerbohrmaschine 
  • SDS-Schaft geeignet für den Bohrhammer / Schlagbohrmaschine


Bitte beachten Sie: Das ist eine erste sehr grobe Orientierung. Die Welt der Bohrer ist natürlich viel komplizierter und vielschichtiger. Es gibt viele Mischformen und Sonderausführungen, die immer auch von der Anwendung bestimmt werden. Denn die Funktion eines Bohrers interessiert Sie ja. Sie wollen ein Loch bohren. Je nach Material und Antrieb benötigen Sie halt unterschiedliche Bohrertypen. Auf die Detailfragen werden wir in unserem Blog eingehen.

 Bohrer-Outlet Metall-Spiralbohrer PowerSpike

Hier finden gibt es eine Übersicht aller Bohrerarten:

 

Metallbohrer

Der Metallbohrer ist ein Spiralbohrer aus Schnellstahl. Er eignet sich für Stahl und Nicht-Eisenmetalle sowie für Aluminium. Er wird auch Stahlbohrer genannt und hat in der Regel einen zylindrischen Schaft, eine spiralförmige Wendel und einen Spitzanschliff von 118 Grad. Es gibt viele Unterarten von Spiralbohrern in kurzer oder extra langer Ausführung sowie mit verschiedenen Spitzenanschliffen.

 

Glasbohrer 

Glasbohrer haben einen zylindrischen Schaft aus Stahl. Die Hartmetallspitze in Löffelform wird in den geschlitzten Schaft eingelötet. Die Hartmetallplatte hat einen ausgespitzte Querschneide zum besseren Anbohren. Geringer Anpressdruck und niedrige Drehzahlen sorgen für eine einwandfreie Bohrung. Falls nötig kann mit Wasser gekühlt werden. Glas, Keramik, Fliesen, Marmor sind zum Beispiel Werkstoffe, die mit Glasbohrern bearbeitet werden können. Eine Alternative zu Glasbohrern in Löffelform sind sogenannte Diamant-Hohlbohrer. (siehe Diamant-Hohlbohrer)

 

Steinbohrer

Der Steinbohrer hat eine eingelötete Spitze aus Hartmetall. Der zylindrische Schaft besteht aus  Werkzeugstahl. Er eignet sich für Mauerwerk aus Steinen.

 

Betonbohrer

Der Aufbau ähnelt dem Steinbohrer und hat ein spezielle Wendelform und eine etwas dickere Hartmetall-Spitze. (siehe auch SDS -Hammerbohrer) 

 

Holzbohrer

Der einfache Holzbohrer hat eine Zentrierspitze, eine spiralförmige Wendel und einen zylindrischen Schaft. Er besteht komplett aus Werkzeugstahl. Es gibt viele Arten von Holzbohrern (siehe auch: Forstnerbohrer, Kunstbohrer, Schlangenbohrer).

 

 

Keramikbohrer

Infos folgen.

 

Diamantenbohrer

Diamanthohlbohrer 

Der Diamant-Hohlbohrer besteht aus einem Rohr mit aufgelöteten Diamanten. Er eignet sich für Granit, Fliesen, Glas, Keramik und Kacheln. 

 

 

Blechschälbohrer

Für dünnwandige Werkstücke aus Blech eignet sich der Blechschälbohrer am besten. Mit ihm können Sie Zentrieren, Anbohren und Aufbohren in nur einem Arbeitsgang. Es kann gratfrei eine Bohrung erstellt werden. Das wird durch seine kegelförmige Geometrie ermöglicht. Denkbare Einsatzbereiche: Fahrzeugkarosserie, Schaltschränke und Computergehäuse.

 

Forstner-Bohrer

Der Forstner-Bohrer hat einen Vorschneider und eine Zentrumsspitze. Forstner-Bohrer werden zum Ausbohrern von Astlöchern benutzt. Der Bohrgrund wird bei einem Sackloch eben und glatt.

 

Körner

Ein Körner dient der Vorbereitung beim Bohren und zur Markierung von Konturen. Mit dem Körner wird eine kleine Vertiefung in das Werkstück getrieben, um den Bohrer dort anzusetzen, damit er nicht verläuft.



Kunstbohrer


Der Kunstbohrer ist in der Bauart ähnlich dem Forstner-Bohrer. Er hat aber zwei Vorschneider.


Lochsäge

Die Lochsäge hat Ihr Einsatzgebiet bei großen Bohrungen geringer Tiefe in Materialen wie Holz, Kunststoff, Gipskartonplatten und Bleche bis maximal 3 mm Dicke. Die Dose besteht aus Werkzeugstahl. Unten ist ein Ring angeschweißt aus HSS Stah . Deshalb heißt das Werkzeug Bi-Metall Lochsäge. Der Führungsbohrer mit dem Aufnahmekörper macht die Lochsäge für die Bohrmaschine einsatzbereit.


Schalungsbohrer


Er Ist wie ein herkömmlicher Spiralbohrer ausgebildet und hat einen langen dünnen Schaft. Ein Schalungsbohrer hat einen Spitzenwinkel und dient zum Durchbohren von Schalungen auch mit Betonrückständen.


Schlagbohrer


Schlagbohrer sind Mauerbohrer mit Schneidplatten aus Hartmetall. Die Baumasse sind in der DIN 5468 geregelt.


Schneckenbohrer


Die offizielle Bezeichnung ist Bohrer mit Ringgriff nach DIN 6445. Der Schneckenbohrer dringt durch seine schneckenartige Steigung rasch in Holz ein. Dazu benötigt man keinen besonderen Druck. Es gibt sie mit einfachen und geknoteten Ringheften. Es ist ein Handbohrer und wird i in der Regel zum Vorbohren von Nägeln und Schrauben benutzt.


Schlangenbohrer


Der Schlangenbohrer hat eine Zentrierspitze mit einem Einzugsgewinde. Dadurch wird ein Verrutschen des Bohrers beim Einzug verhindert. Der Schaft hat eine spiralförmige Form. Dadurch werden die Späne abgeführt. Alle Schlangenbohrer haben eine konische Form, d.h. der Schaft verjüngt sich zum Ende hin. Der Vorteil: Ein Einklemmen des Bohrers wird so verhindert. Der Bohrer ist für Weichholz und Hartholz geeignet und bohrt splitterfrei.


Schweißpunktbohrer


Mit diesem speziellen Werkzeug kann man Schweißpunkten durch Ausfräsen entfernen.



Stufenbohrer


Zum Bohren von Blechen, Platten, Rohren und Profilen aus unterschiedlichen Materialen kann der Stufenbohrer eingesetzt werden. So können mit einem Bohrer verschiedene Durchmesser hergestellt werden. Voraussetzung dafür ist aber, dass es sich um ein Durchgangsloch handelt.

Dosenbohrer

Die Lochsäge wird auch Dosenbohrer genannt (siehe Lochsäge)


SDS-Hammerbohrer

Diese Hammerbohrer für Beton haben einen SDS Plus oder einen SDS Max Schaft und benötigen entsprechende Werkzeugantriebe.


Edelstahl-Bohrer

Der Edelstahlbohrer besteht nicht etwa aus Edelstahl, sondern aus HSS-E-Stahl. Diese Bohrer sollen deshalb besonders geeignet sein für Materialen aus Edelstahl und eventuell auch eine höhere Standzeit haben. Der Edelstahlbohrer ist keine technische Erfindung, sondern eher eine Hilfe die teuren HSSE oder HSS-E Bohrer an den Mann/Frau zu bringen :).


Morsekegel-Bohrer

Die richtige Bezeichnung nach DIN 345 ist Spiralbohrer mit Morsekegelschaft. Der Bohrer unterscheidet sich in der Wendel und im Spitzenanschliff nicht von dem Spiralbohrer nach DIN 338, hat aber keinen Zylinderschaft sondern eine Morsekegelschaft nach DIN 228.

 

Fräsbohrer

Der Fräsbohrer ist ein Kombinationswerkzeug. Er vereint zwei Funktion: Bohren und Fräsen. Der Schaft ist dann als Fräswerkzeug ausgebildet und kann das Loch dann mit einer seitlichen Bewegung ausfräsen. Für Metall ist er eher nicht geeignet. Für Hol - und Kunststoffwerkzeuge kann es ein nützliches Tool sein.


Zentrierbohrer

Der Zentrierbohrer dient zur Herstellung von Zentrierbohrungen nach DIN 332. Er ist ganz kurz. Es gibt ihn in verschiedenen Formen und er hat zwei Spitzen mit unterschiedlichen Durchmessern.


Kernbohrer

Kernbohrer schneiden mit den Kanten wie Lochsägen. Sie zerspanen nicht den gesamten Lochdurchmesser wie zum Beispiel Spiralbohrer. Kernbohrer können deshalb nur bei Durchgangslöchern eingesetzt werden.


Kombi-Gewindebohrer

Der Kombi-Gewindebohrer kombinieren Kernlochbohren und Gewindeschneiden in einem Werkzeug. Die Bohrerspitze ist wie ein Metallbohrer konstruiert, dann folgt ein Gewindeschneider mit Vierkantschaft. Kombigewindebohrer gibt es auch in einer kurzen Ausführung mit Sechskantschaft. Sie heißen dann Kombi-Gewindebohrer-Bits.

 

Update vom: 26.10.2020